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Wäsche im Wind - Dranting von - Gesche Stabenow Nordmann

Unser neues Jahr 2019 startete damit, dass wir unseren Wäschetrockner rausgeschmissen haben. Wir wollen nicht so viele Maschinen im Haus, wollen unseren CO2-Fussabdruck minimieren!


Ich liebe solche Aktionen. Raus! Weg damit! Eine Maschine, die in fast jedem Haushalt als Selbstverständlichkeit arbeitet – wir verabschieden uns von ihr!

So lange gibt es die Wäschetrockner noch nicht. Ja, super praktisch ist er, der Trockner! Wäsche von der Waschmaschine gleich in den Trockner umfüllen und Knopf drücken… und bald glatt, flauschig und trocken.

Ohne Nebenwirkungen???

.



Wirklich so super???


Wenn man Berichten glaube will,  so ist ein Wäschetrockner fast so günstig, wie das Aufhängen der Wäsche im Garten.

Das wird ernsthaft behauptet.

Ich glaube, der Trockner frisst nicht nur Strom, er frisst auch meine Klamotten!


Wir haben den Trockner also rausgeschmissen. Und egal, wie wenig das Trocknen im Wäschetrockner an Strom spart – wir sparen mehr, denn wir trocknen ohne Strom!


Dass der Trockener raus ist, hat viele Vorteile:

  • Wir sparen Strom und CO2

Unser Trockner lief geschätzt ungefähr 200 mal im vergangenen Jahr. das ist so wenig, weil ich im Sommer die wasche zum trocknen rausgehängt habe.

Wir hatten einen Kondenstrockner, das ist so der vom Stromverbrauch teuerste Trockner. Der Stromverbrauch liegt bei 3,5 bis 4,4 KWh. Ein Ablufttrockner verbraucht etwas weniger Energie (3,25 bis 3,9 kWh). Am günstigsten soll ein Trockner mit Wärmepumpentechnologie sein, aber so einen habe ich noch nicht gesehen.

Unser Trockner hat bei 4 kWh und ca 200 Einsätzen á 2 Stunden etwa 1600 kWh Verbrauch im Jahr, das sind bei einem Strompreis von 0,28  € insgesamt 448,00 € Kosten – oder 448,00 € die wir in diesem Jahr sparen!!

1600 kWh multipliziert mit 0,527 kg CO2 macht das eine Ersparnis von 843 kg CO2, also fast einer Tonne! Da wir auch an anderen Stellen schon sparen finde ich, das ist schon eine ganz ansehnliche Zahl!

  • Die Kleidung  bleibt besser erhalten:

Jetzt brauch ich das Flusensieb brauch ich nicht mehr reinigen.

Aber woher kommen denn all die Flusen?? Und wo fehlen sie?

In einem Zeit-Artikel kannst du es nachlesen (DIE ZEIT Nr. 28/2015, 9. Juli 2015)

Versuche belegen: Im Trockner werden ständig Fasern von den Textilien abgerieben.

Ein Internetnutzer (oder Nutzerin) mit dem Kürzel Uttio berichtet in einem Forum von einem fast schon wissenschaftlichen Versuch, den er gemacht hat: Vier Kilo wasche hat er schrittweise im Trockener getrocknet und dann alle 20 Minuten die Flusen gewogen. Die Flusenrate ging zwar mit der Zeit auf ein Zehntel des Anfangswerts zurück, blieb dann aber konstant. Offenbar werden ständig Fasern von den Textilien abgerieben. Und als er die Wäsche wieder feucht machte und erneut trocknete, schnellte der Fusselwert abermals hoch.

Fazit: Pro Trockenvorgang bleibt ein Promille der Textilsubstanz im Sieb.

Das mag wenig klingen, aber es hat Folgen: in einer regelgerechten Studie, veröffentlicht 2000 im Textile Research Journal, stellte sich heraus, dass sich die Zugfestigkeit von Baumwolle nach nur 20 Trockenzyklen bei 65 Grad halbiert. Trocknet man kalt verringert sie sich um ein Viertel. Der Stoff wird nicht nur dünner, sondern zerfällt regelrecht.

Man sollte sich also überlegen, bo man seine guten stücke wirklich der Maschine anvertraut. Besser ist es, sie auf der Leine zu trocknen. Auch für die Umwelt.

Als Minimalisten kaufe ich entweder qualitativ sehr hochwertig Kleidung, die eine lange Haltbarkeit verspricht oder ich shoppe zwischendurch mal im Secondhandladen.

Jedenfalls möchte ich meine Kleidung lange gebrauchen, wasche sie nur, wenn sie wirklich schmutzig ist und hänge sie ansonsten auch mal zum Lüften an die frische Luft.

In den Trockner kommt sie nun nicht mehr – da wird meine Kleidung nun noch länger halten. Darüber freue ich mich!!!

 

  • Die Wäsche duftet und ist frisch

Im Wind getrocknet wird die Wäsche weich. Und – sie duftet ganz wunderbar!

 

  • Sonne statt Chemie:

Die Sonne ist  bleicht unsere Kleidung. Gerade weiße Wäsche hat gut davon!

Achtung, Praktiker: Wäsche, die nicht bleichen soll, einfach nach links gedreht an die Leine hängen und die Farben bleiben schön und frisch.

 

  • Sport an der frischen Luft

Wäscheaufhängen gehört zu den sportliche Bewegungen im Haushalt, die sogar als Gymnastik empfohlen werden. Fließende Bewegungen, mit Bücken und Aufrichten, Arme heben, Schultern kreisen, dazu frische Luft… ha, da hänge ich meine Wäsche gleich noch lieber auf!

 

Ein paar Tipps zum Wäscheaufhängen:

Frische Luft für frische Wäsche:

Gespannte Wäscheleinen zwischen den Obstbäumen im Garten oder an schicken Pfählen, so haben unsere Großmütter bereits ihre Wäsche getrocknet!

Wer dazu Gelegenheit hat, sollte es tun!

Ich halte Bügeln für nahezu überflüssig (außer, wenn ich etwas nähe, dann brauch ich mein Bügeleisen).. Hemden kommen auf einen Bügel gehängt an die Wäscheleine .. und ziehen sich gut zurecht.

Die Wäschestücke schüttel gut aus und ziehe sie in Form. Im Schleudergang der Waschmaschine wurden die Fasern gepresst und es ist gut sie jetzt wieder aufzulockern.

Handtücher schlage ich richtig aus, indem ich sie an zwei Ecken anfasse und wie eine Peitsche knalle. Das bringt Laune.

Bettwäsche direkt von der Leine – das fühlt sich unschlagbar gut an.

Wäsche braucht Freiraum, damit der Wind sie umfließen kann. So können auch Kleidungsstücke aus schwereren Materialien, wie z.B. Jeans, schnell trocknen.

 

Freiraum brauche auch ich – und den genieße ich beim Wäscheaufhängen…

Du denkst ich spinne? Probier es doch aus!

 

 

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